Medien im Museum der DGH
Hauptmanns Köchin – Premiere des neuen Buches am Tag der offenen Tür
Am Samstag, den 5. August um 12 Uhr. 12. 00 Uhr laden wir Sie zum ersten der beiden Tage der offenen Tür des Gerhart Hauptmann Hauses ein. Diese jährliche Veranstaltung erinnert an den Einzug des Schriftstellers in das 1901 erbaute neue Haus in Agnetendorf (Riesengebirge).
An diesem Tag schlagen wir ein Treffen mit Alfred Schwarzmaier vor, dem Autor des Buches „Die Hauptmanns und Martel. Das Leben der Margarete Heumader“. Der Autor verfolgt das Schicksal eines jungen Mädchens, das 1937 als 16-Jährige aus einer Presseanzeige in die Villa „Wiesenstein“ gelangt. Die Hauptmanns waren auf der Suche nach einer Köchin. Margarete Heumader, vom Dichter Marta genannt (im Gegensatz zu Hauptmanns Frau), wird hier neun Jahre verbringen. Sie fuhr mit einem Sonderzug und einem Sarg mit Hauptmann nach Ostzone. Für weitere Jahre bleibt sie mit den Hauptmanns verbunden. Benvenuto, Sohn des Dichters hilft Marta, in Tiefenbach bei Passau (Bayern) die Betreuung für seine Tochter Anja zu übernehmen.
Das Buch erscheint in beiden Sprachen – auf Deutsch und Polnisch. Das Treffen wird von Elżbieta und Janusz Skowrońscy (bis April d.J. Direktor des GH-Hauses) geleitet, die das Buch übersetzt haben. Es ist die Premiere eines Buches, das im Verlag AD REM Jelenia Góra entstanden ist. Es wird während des Treffens erhältlich sein. Willkommen!
Über den Autor:
Alfred Schwarzmaier (1942), von 1996 bis 2008 Bürgermeister von Tiefenbach, heute im Ruhestand. Als Vorsitzender des Literatenkreises Passau (1989-2001) erhielt er zahlreiche Literaturpreise, u. a. Kulturpreis der Gemeinde Tiefenbach (1993), Kulturpreis des Landkreises Passau (1996). Regionalist, zahlreiche Gedichtbände, Prosawerke über die lokale Geschichte und die Menschen der Region, literarische Anthologien. Zahlreiche Autorenbegegnungen im In- und Ausland.
Ende der Arbeit an der Stelle des Direktors
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 15. April 2023 endet meine fünfjährige Amtszeit und damit auch meine Tätigkeit als Direktor des Städtischen Museums "Gerhart-Hauptmann-Haus" in Jelenia Góra - Jagniątków.
Es waren fünf wunderbare, aber auch schwierige Jahre für mich. Sie waren voller neuer Herausforderungen, interessanter Themen und Fragestellungen, denen ich mich mit Wissen, Leidenschaft und Hingabe gewidmet habe.
In diesen Jahren meines beruflichen Weges hatte ich die Gelegenheit, viele wunderbare Menschen in Polen und Deutschland kennenzulernen. Ich hatte die Gelegenheit, mit vielen zu arbeiten und täglich zusammenzuarbeiten. Dafür konnte ich viele Ratschläge annehmen und mutig neue Lösungen einführen, wofür ich Ihnen nochmals herzlich danke.
Ich bin froh, dass ich das Museum als eine Kulturinstitution mit unbestrittenen Erfolgen, anerkanntem Prestige und einer wichtigen Rolle nicht nur in Polen verlasse.
Ich hoffe, dass ich - vielleicht auf eine andere Art und Weise - die Gelegenheit haben werde, mein Wissen und meine Erfahrung über Gerhart Hauptmann, die polnisch-deutschen Beziehungen und das schöne Niederschlesien weiter zu nutzen.
Janusz Skowroński
INFO
INFO
Sehr geehrte Damen und Herren, Am 1. und 11. November 2020 ist das Städtische Museum Gerhart-Hauptmann-Haus geschlossen.
Schatz auf dem Wiesenstein gefunden
Am 5. August, kurz vor den Tagen der Offenen Tür in seinem Haus, meldete Janusz Skowroński, der Direktor des Gerhart-Hauptmann-Museums in Jelenia Góra-Jagniątków, einen aufsehenerregenden Fund auf dem Wiesenstein. Die Bibliothekarin des Museums, Frau Katarzyna Trembecka, ordnete - wie seit einigen Monaten - noch unkatalogisierte Objekte. In einer vergessenen Kiste fand sie unerwartet, neben anderen Büchern, auch den ersten Band der "Gesammelten Werke", gedruckt 1906 bei Samuel Fischer in Berlin. Das Titelblatt offenbarte eine wahre Sensation: Eine gut erhaltene und auf den 16. August 1907 datierte Widmung Hauptmanns galt seinem langjährigen, engen Freund Ferdinand „Seo“ Simon!
Wer war Ferdinand Simon? Die Geschichte reicht in die Jugendjahre des Dichters in Jena zurück, als sich um seinen älteren Bruder Carl und ihn eine Gruppe von Studenten sammelte. Die jungen Leute pflegten nicht ihre Vor- oder Nachnamen zu verwenden, sondern führten eine Art von Kürzelkodex ein: Beispielsweise war der spätere Chemiker und Industrielle Carl Duisberg (1861-1935) „Deo“ oder der Pianist Max Müller (1856-1938) wurde „Meo“ genannt. So ist auch der künftige Arzt und Bakteriologe Ferdinand Simon (1862-1912) lebenslang für seine Jenaer Freunde der "Seo" geblieben. Kein Wunder also, dass Hauptmann in der Widmung eben diese Form gebraucht hat. Ferdinand Simon war es auch, der Hauptmann mit seiner Begeisterung für den norwegischen Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906) und sein Theaterstück „Nora“ ansteckte. Gerhart Hauptmann setzte seinem Freund in seinem sozialkritischen Werk „Vor Sonnenaufgang“ mit der Person des Dr. Schimmelpfennig ein bleibendes Denkmal. Dr. Simon zog sich übrigens bei Experimenten an einer mit Streptokokken infizierten Maus eine tödliche Blutvergiftung zu. Erschüttert über seinen frühen Tod schrieb Hauptmann einen Zwölfzeiler, der mit den Worten endet: „Ein treues Herz, eine treue Hand / ein Leben tätig und unbekannt.“
Der Fund ist bereits in einer Vitrine des Museums zu sehen. Sicherlich wird dieses Exemplar der "Gesammelten Werke" künftig zu den interessantesten Objekten auf dem Wiesenstein zählen.
Das Museum „Gerhart-Hauptmann-Haus” präsentiert: Dokufilm: „Gerhart Hauptmann und die Polen. Unbekannte Zeugnisse“
Im Zusammenhang mit der Schliessung des Museum möchten wir Sie ermutigen, uns… in anderen Form zu besuchen. Statt eines virtuelles Rundgangs durch das Haus „Wiesenstein“ des Nobelpreisträgers empfehlen wir Ihnen den Dokufilm „Gerhart Hauptmann und die Polen. Unbekannte Zeugnisse“ zu sehen. Dies ist das Ergebnis unseres Projekts „Gerhart Hauptmann und die Polen 1945-1946“, das im Jahre 2019 realisiert wurde. Und wenn sich alles wieder normalisiert hat, laden wir Sie ein, die gesammelten Exponate zu sehen, auf die sich der Film bezieht. Und jetzt… viel Vergnügen!